Geschichte

 

Institutsleiter seit 1870

1870

Porträt von August Ritter © Urheberrecht: RWTH Aachen

August Ritter

1899

Porträt von Arnold Sommerfeld © Urheberrecht: RWTH Aachen

Arnold Sommerfeld

1906

Porträt von Hans Reissner © Urheberrecht: RWTH Aachen

Hans Reissner

1912

Porträt von Theodor von Kármán © Urheberrecht: RWTH Aachen

Theodor von Kármán

1934

Porträt von Wilhelm Müller © Urheberrecht: RWTH Aachen

Wilhelm Müller

1939

Porträt von Fritz Schultz-Grunow © Urheberrecht: RWTH Aachen

Fritz Schultz-Grunow

1975

Porträt von Gerhard Adomeit © Urheberrecht: RWTH Aachen

Gerhard Adomeit

1995

Porträt von Dieter Weichert © Urheberrecht: RWTH Aachen

Dieter Weichert

2013

Porträt von Bernd Markert © Urheberrecht: RWTH Aachen

Bernd Markert

 

1870 bis 1899

Bild von August Ritter Urheberrecht: © IAM

Der Lehrstuhl und das heutige Institut für Allgemeine Mechanik bestehen seit der Gründung der Hochschule im Jahre 1870.

Erster Lehrstuhlinhaber war August Ritter, 1826 bis 1908, der bereits seit 1856 Lehrer an der Polytechnischen Schule in Hannover war. Er trat bei der Eröffnung der Hochschule in Aachen im Oktober 1870 als ordentlicher Lehrer der Ingenieurmechanik und Mechanik in den Lehrkörper ein. Die nach Ritter benannte Schnittmethode in der Theorie der Fachwerke ist weit bekannt. Sein wissenschaftliches Interesse galt auch vielen anderen physikalischen Fragestellungen, zum Beispiel der Theorie der adiabaten Zustandsänderungen.

 
 

1900 bis 1906

Bild von Arnold Sommerfeld Urheberrecht: © IAM

Ritter hatte den Lehrstuhl für Mechanik, so die damalige Bezeichnung, bis 1899 inne. Sein Nachfolger wurde im Jahr 1900 Arnold Sommerfeld, 1868 bis 1951, der von der Bergakademie Clausthal nach Aachen kam. 1906 folgte Sommerfeld einem Ruf an die Universität München auf den Lehrstuhl für Theoretische Physik.

 
 

1906 bis 1912

Bild von Hans Reißner Urheberrecht: © IAM

In den Jahren 1906 bis 1912 war Hans Reissner, 1874 bis 1967 Inhaber des Lehrstuhls für Mechanik. Reißner behandelte die Probleme der Flugtechnik mit wissenschaftlichen Methoden. Seiner Anregung verdankt die Hochschule die Entstehung des aerodynamischen Instituts, welches in den Jahren 1912 bis 1914 erbaut wurde. Reißner erhielt 1912 einen Ruf an die TH Berlin.

 
 

1913 bis 1934

Bild von Theodore von Kármán Urheberrecht: © IAM

Die Leitung des Lehrstuhls für Mechanik und flugtechnische Aerodynamik, und des Aerodynamischen Instituts, wurde 1913 Theodor von Kármán, 1881 bis 1963 übertragen. Von Kármán schuf sich durch seine Arbeiten vor allem auf dem Gebiet der Strömungslehre einen weltweiten Ruf. 1930 übernahm er zusätzlich zu dem Lehrstuhl in Aachen die Leitung des Guggenheim Aeronautical Laboratory am California Institute of Technology in Pasadena. Im Jahre 1931 verwies von Kármán auf die heraufziehenden politischen Gefahren in Deutschland. Dies rief beim Reichsverkehrsministerium 1932 die Befürchtung hervor, dass er Deutschland möglicherweise verlassen werde. Am 27.1.1934 wurde deshalb von Kármán vom preußischen Kultusministerium ultimativ um eine Äußerung zur Frage seines Verbleibes in Deutschland ersucht. Er bat daraufhin am 17. Februar um seine Verabschiedung.

 
 

1934 bis 1939

Bild von Wilhelm Müller Urheberrecht: © IAM

Von 1934 bis 1939 führte Wilhelm Müller, 1880 bis 1968 den Lehrstuhl für Mechanik. Er arbeitete hauptsächlich auf den Gebieten der Theorie der zähen Flüssigkeiten und der Mechanik des Fluges. Müller folgte 1939 einem Ruf an die Universität München.

 
 

1941 bis 1975

Bild von Fritz Schultz-Grunow Urheberrecht: © IAM

1941 wurde der Lehrstuhl, der jetzt den Namen Lehrstuhl und Institut für Mechanik bekam, von Fritz Schultz-Grunow, 1906 bis 1987, übernommen. Infolge der Kriegseinwirkungen wurden die Bibliothek und die Werkstatt 1944 nach Raeren, Belgien verlegt, der Unterricht wurde eingestellt.

Die ausgelagerten Bücher und Maschinen gingen in Raeren verloren, der Lehrbetrieb wurde Ende Juli 1946 wieder aufgenommen. 1950 wurde das alte Werkstattgebäude fertiggestellt, das Labor "Bunker Römerstraße" konnte 1956 bezogen werden. In den folgenden Jahren wurden zwei zusätzliche Lehrstühle für Mechanik an der TH Aachen eingerichtet: 1957 der Lehrstuhl und das Institut für Technische Mechanik, 1957 Herbert Wagner, 1965 Georg Rieder, 1987 Norbert Peters, 1964 der Lehrstuhl für Mechanik, Carl Heinz bis 1982. 1964 erfolgte außerdem der Umzug des Instituts aus dem Hauptgebäude in den Sammelbau für Allgemeine Wissenschaften, Templergraben 64. 1968 wurde der Lehrstuhl ein letztes Mal umbenannt, er heißt seitdem Lehrstuhl und Institut für Allgemeine Mechanik.

Schultz-Grunow leitete das Institut bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1975. Die Vielfalt seiner Arbeitsgebiete wird durch über 50 Dissertationen dokumentiert, die unter seiner Leitung entstanden sind. Sie umfassen Themen aus den Bereichen Elastizitätstheorie, Rheologie, Strömungsmechanik, Thermodynamik und Gasdynamik. Schultz-Grunow war maßgebend beteiligt an der Entwicklung von Stoßwellenrohren und der zugehörigen Kurzzeitmeßtechnik. Die Anlagen, die zunächst im Bunker an der Römerstraße untergebracht waren, wurden 1971 aufgrund einer Berufungszusage durch das jetzige Stoßwellenlaboratorium ersetzt, welches 1972 in die Fakultät für Maschinenwesen überwechselte.

 
 

1975 bis 1995

Bild von Gerhard Adomeit Urheberrecht: © IAM

Von 1975 bis 1995 war Gerhard Adomeit Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Mechanik. Die Forschungsschwerpunkte lagen in der Gasdynamik, insbesondere den Verbrennungsvorgängen.

Der Lehrstuhl und das Institut für Allgemeine Mechanik gehörten ursprünglich zur Mathematisch - Naturwissenschaftlichen Fakultät, früher: Fakultät für Allgemeine Wissenschaften. Zum 1.1.1989 erfolgte der Wechsel in die Fakultät für Maschinenwesen.

 
 

1995 bis 2013

Bild von Dieter Weichert Urheberrecht: © IAM

Von 1995 bis 2013 leitete Dieter Weichert das Institut. Die neuen Forschungsaktivitäten lagen im Bereich der Festkörper- und Strukturmechanik. Besondere Schwerpunkte waren nichtlineares Verhalten und Versagen auf Grund inelastischer Effekte.

 
 

2013 bis heute

Bild von Bernd Markert Urheberrecht: © IAM

Bernd Markert machte 1998 sein Diplom für Bauingenieurwesen an der Universität Stuttgart. 2005 wurde er unter der Leitung von Prof. Wolfgang Ehlers am Institut für Mechanik, Bauwesen, der Universität Stuttgart zum Doktoringenieur, Dr.-Ing., promoviert. An diesem Institut arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Oberrat. Im Jahr 2010 habilitierte er sich und ihm wurde die Facultas Docendi und Venia Legendi für das Fach Mechanik verliehen. 2013 wurde er zum außerplanmäßigen Professor, apl. Prof., an der Universität Stuttgart ernannt.

Im August 2013 erhielt Bernd Markert einen Ruf als Universitätsprofessor an die RWTH Aachen University und übernahm damit die Leitung des Instituts für Allgemeine Mechanik an der Fakultät für Maschinenwesen. Seine aktuellen Forschungsthemen umfassen die Theorie und Numerik für allgemeine gekoppelte Probleme, die computerorientierte und experimentelle Biomechanik und Strukturmechanik sowie die erweiterten Methoden der Kontinuumsmechanik, wie z. B. Phasenfeldmodelle.

Heute sind am Institut ca. 37 ständige Teammitglieder, davon 18 als wissenschaftliche Angestellte, 19 als Angestellte und Auszubildende in der Verwaltung, im Konstruktionsbüro, der Elektronik-Werkstatt und der mechanischen Werkstatt. Hinzu kommen ca. 20 studentische Hilfskräfte.

Teilweise Auszüge aus: Broschüre des Instituts für Allgemeine Mechanik
Herausgeber: Institut für Allgemeine Mechanik, Prof. Dr.-Ing. G. Adomeit.